Segelrevier „Nordfriesisches Wattenmeer“
Das Wattenmeer mit seinen Inseln und Halligen bietet nicht nur den Vereinen vor Ort ein besonderes und interessantes Segelrevier, sondern lockt Jahr für Jahr Gäste in unsere Region. Die Einmaligkeit der Landschaft und eine intakte, vom Mensch und dem Meer geprägte Natur mit ihrer Vielzahl an Pflanzen und Tieren zu erleben und der Kontakt zu mit Recht auf diese Landschaft stolzen Bewohnern ist der Lohn für die Mühen und Tücken der Navigation im Tiedengewässer. Nirgends ist er spürbarer, der Einfluss aus den Gezeiten von Ebbe und Flut.
Unser Revier ist erreichbar über die großen Wattströme, die sich durch die Linie der großen Sände (von Sylt über Amrum, Norderoog- und Süderoogsand über Westerheversand bis Sankt Peter-Ording) ihren Weg gesucht haben und flutein und ebbeaus Millionen von Kubikmetern Wasser im Wattenmeer austauschen. Diese Bewegung sollte man für seine „schnelle Reise“ nutzen. Der Gezeitenkalender und die neuesten Seekarten sind für das Befahren unerlässlich. Strömungen von bis zu 3 kn sind bei der Planung der Reisen und für die Navigation einzuplanen wie auch die unterschiedlichen Wassertiefen, die besonders beim Befahren der mit Pricken gekennzeichneten Wattenfahrwasser erforderlich sind.
Die Wasserstände sind aber nicht allein von Gezeiten abhängig, sondern auch von Stärke und Richtung des Windes. So muss bei starken Ostwinden mit wesentlich weniger Wasser im Wattenmeer gerechnet werden als bei Weststürmen, die die Wellenberge bis zu den gefürchteten Sturmfluten überlagern können.
Bei starken Winden und Stürmen aus westlichen Richtungen bietet das Wattenmeer durch die vorgelagerten Sände und Inseln aber auch Schutz und ermöglicht Reisen „innenrum“ von Wattstrom zu Wattstrom, von Insel zu Insel oder Halligen.
Größere tiedeunabhängige Häfen mit ausreichender Wassertiefe findet man in List, Hörnum und Wyk und mit Einschränkungen auf Amrum und in Husum. Sie bieten eine ausreichende Versorgungsstruktur und kulturelle Angebote von Museen bis zu jeglichen Veranstaltungen. Das größere Angebot an Landschaft und Natur haben dagegen die kleineren Häfen der Halligen, Inseln und Festlandshäfen zu bieten.
Aber es muss nicht immer ein Hafen sein. Ankerplätze lassen sich auch abseits der Häfen in kleineren Prielen und Buchten finden. So manche Spur der versunkenen Orte lässt sich im Watt finden und erinnert an eine untergegangene Welt, in der nur die Inseln und Halligen als herausragende Reste in der heutigen Zeit erkennbar sind.
Die Stille, das Rufen der Vögel, das Rauschen des Windes und der Brandung sowie das Gurgeln des unter dem Boot aufsteigenden Wassers erinnern an Gedichte bekannter heimischer Dichter wie Detlev von Liliencron und Theodor Storm, die die Einmaligkeit dieser Landschaft in ihren Novellen, Gedichten und Romanen verewigt haben.